Privatisierungsalarm: Die Einbindung eines Pharma-Riesen in die regionale Versorgung psychisch Kranker
PPP in der Psychatrie: AOK + Janssen-Cilag. Die Vertragspartner wollen durch die Vermeidung von Krankenhausaufenthalten viel Geld erwirtschaften. Gerade in der Psychiatrie ist die Einbindung der Kommunen, der Sozialarbeit, der ehrenamtlichen Selbsthilfe, der Wohnungswirtschaft, der Wiedereingliederung durch zahlreiche andere Kostenträger wichtig für erfolgreiche Versorgungsstrukturen für psychisch Kranke – so wird die „Integrierte Versorgung“ denn auch als Deckmantel für das Geschäftsmodell missbraucht. Die AOK Niedersachsen schafft durch ihren Vertrag mit Firmen der Pharmabranche eine Parallelstruktur, die nur einige, für die Investoren leicht zu liefernde Leistungen einschließt. Am leichtesten liefern sich die Psychopharmaka. Da kann man sich schon vorstellen wie eine „gute“ Versorgung für psychisch kranke AOK-Patienten in Zukunft aussehen wird: Entweder sie schlucken die Pillen oder sie wechseln die Kasse – darüber freut sich die AOK dann auch, ist sie doch auf diese Weise teure Versicherte los geworden. Wenn man dieses Exempel für die im Wettbewerb stehenden Kassen hochrechnet, wird man feststellen, dass die Kasse mit den übelsten Pillen wohl in diesem Spiel als Sieger hervorgeht. Mehr lesen