Niederländische Wissenschaftler empfehlen Open Access

Open Access„In einer wissensbasierten Ökonomie sollte das Wissen frei fließen.“ Dieses klare Bekenntnis legte der Präsident der Niederländischen Wissenschaftsorganisation (NWO), Professor Jos Engelen, in seiner Keynote auf der Konferenz Academic Publishing in Europe (APE 2011) ab, die derzeit in der Berliner Akadamie der Wissenschaften stattfindet. „Früher oder später“, ist Engelen überzeugt, werde der freie Zugang zu den Ergebnissen der öffentlich geförderten wissenschaftlichen Forschung „der Normalfall und nicht die Ausnahme“ sein. Mehr lesen

Die Ökonomisierung der Wissensgesellschaft – eine Kette von Missverständnissen

An dieser Stelle der Verweis auf einen Beitrag von Prof. Dr. Cornelius Weiss, dem ehemaligen Rektors der Universität Leipzig, welchen er im Rahmen einer Konferenz mit dem Titel „Die Ökonomisierung der Wissensgesellschaft“ im vergangenen November an der Universität Leipzig hielt. In dem Beitrag formuliert er die Kritik am „neuen“ System der Fremdsteuerung der Hochschulen sehr deutlich und kommt zu einer besorgendniserregenden Erkenntnis. Zum Beitrag.

Privatschulkonzern im Schlingern

Vor einigen Jahren mit großer Zielsetzung gestartet, der Schulkonzern Phorms: Kleine Klassen, individuelle Förderung, bilingualer Unterricht und Ganztagsbetreuung, so die großen Versprechen. Das besondere daran: Das ganze sollte als profitorientiertes Unternehmen, formal als Aktiengesellschaft, laufen. Jetzt hat der Konzern Geldschwierigkeiten und ist drauf und dran, seine ersten Grundschulen schon wieder zu schließen. FTD (18.2.10) bilanziert: „Finanz- und Personalprobleme lassen das Geschäftsmodell der Privatschulkette Phorms wackeln: Die Grundschulen an zwei Standorten müssen schließen. Die Verluste belaufen sich auf mehr als 2 Mio. Euro.“ Und die Schul- bzw. Geschäftemacher jammern im taz-Interview (23.2.10): „Private sind bei Bildung nicht gewollt.“ Vielleicht liegt das ja an den weiteren Plänen der UnternehmensstrategInnen: Mit dem Subunternehmen PerPHORMS etwa wollen sie eine Fondsgesellschaft gründen, „die innovative Anlageprodukte im Bereich Schulen und Bildung entwickelt. Das Unternehmen wurde von einer Gruppe erfahrener Unternehmer gegründet, um Investoren einen Weg in dieses attraktive Segment zu öffnen. Ziel ist es, rentable und gesellschaftlich nachhaltige Investitionen zu realisieren.“ Dass in Zeiten kontinuierlichen Platzens von Finanzblasen, aufgebläht aus „innovativen Anlageprodukten“, ein solches Projekt auch mal ins Schlingern kommt, ist in diesem Fall sicher nicht zum Nachteil von Kindern, die zwar auf allen Fotos der Phorms-Selbstdarstellung immer glücklich lächeln, dennoch in einem im Interesse von Aktieneigentümern organisierten Schulbetrieb nur zum Mittel degradiert werden. Denn die Bildung von Kindern in einer Schule, die als Aktienkonzern verfasst ist, reduziert die Kinder in letzter Konsequenz zu Mitteln, um „Investoren ein attraktives Segment zu öffnen“ und deren Investitionen „rentabel“ anzulegen, d.h. möglichst hohe Renditen einzufahren, damit das Kapital, das scheue Reh, nicht gleich wieder ins nächste, noch vielversprechendere „Segment“ abhaut…

PPP Meldungen

In Sachen PPP tut sich sozusagen täglich was: Allein in Deutschland gehen geschätzt PPP-Verträge für 5 Millionen Euro täglich oder 150 Millionen Euro monatlich über den Tresen.

Credo überall: ein Testlauf – „Wir werden in der Praxis sehen, ob sich das Modell auszahlt oder ob wir selbst doch effizienter arbeiten können.“
Nur dass es nach dem Experiment keine Schulen, Kindergärten und Stadtwerke mehr geben wird für neue Versuche.

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Schulen im Bildungsstreik

Heute beginnt der Bildungsstreik 2009. Aus dem Aufruf: „Die derzeitigen Zustände und Entwicklungen im Bildungssystem sind nicht weiter hinnehmbar! Weltweit sind Umstrukturierungen aller Lebensbereiche nicht mehr gemeinwohlorientiert, sondern den sogenannten Gesetzen des Marktes unterworfen. Seit ein paar Jahren ist auch das Bildungssystem in den Fokus solcher „Reformen“ geraten: Bildungsgebühren und die Privatisierung treffen uns alle!Mehr lesen

Bertelsmann-Kommunalkongress

Am 9. und 10. März veranstaltet die Bertelsmann Stiftung ihren Kommunalkongress 2009 in Berlin. Bertelsmann OrganigrammDie Stiftung ist Mehrheitseigentümerin von Europas größtem Medienkonzern Bertelsmann, der über seine Tochterfirma Arvato auch Dienstleistungen der Kommunalverwaltung, sogenannte „Government-Services“, verkauft. Auch der Berliner SPD-Bürgermeister Klaus Wowereit hat seine Beteiligung zugesagt. Weitere Veranstaltungspartnerin ist die Bertelsmann VerflechtungenWirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers WPG AG. Gemeinsam mit Bertelsmann forciert sie den neoliberalen Umbau der Kommunalverwaltung nach Maßstäben des New Public Managements. Mehr lesen
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Industry wants to shape EU youth to its needs, Commission agrees

The motives behind the scene of privatizing the education sector: The European Round Table of Industrialists (ERT), one of the most powerful business lobbies in Europe, stepped out of the shadows last week when it hosted a ‚multi-stakeholder‘ meeting in Brussels. A hundred or so representatives from business, academia, education and government attended the event, including European Commission President José Manuel Barroso and the European Commissioner for Science and Research Janez Potocnik. The ERT insists on closer involvement of large corporations in Europe’s education systems and seems to have already convinced the Commission. Read more

Akademische Online-Ressourcen: Zweiklassengesellschaft

Auf der Suche z.B. nach „Militärritualen“ fällt es auf: Auch die akademische Publikationstätigkeit im Netz zerfällt zunehmend in zwei Teile. Es finden sich einerseits nicht-kommerzielle Publikationen, etwa über den Webserver einer Unibibliothek publizierte Arbeiten, die über das Recherchenetz ScientificCommons erschlossen sind. Derartigen Publikationsstrategien geht es offensichtlich in erster Linie um die Publikation ihrer Ergebnisse und die daran anschließende Diskussion mit allen. Eine andere einschlägige Studie findet sich im Publikationsportal GRIN („Kostenfrei publizieren“). Neben einem kurzen Textauszug steht die Aufforderung „Klickandbuy!“. Hier geht es offensichtlich in erster Linie um angemessene Bezahlung. Letzteres führt zum Abschluss der Inhalte und zum Ausschluss nicht zahlungsfähiger oder -kräftiger Leser_innen. Und damit zur Spaltung der akademischen Diskussion.

Schweiz: Direkte Demokratie gegen „schleichende Privatisierung“ der Unis

Ein Komitee aus Studenten, Gewerkschaften und Parteien befürchtet, dass demokratische Kontrolle verloren geht und bemüht die Instrumente der Direkten Demokratie gegen das neue Universitätsgesetz. Nun wird das Genfer Stimmvolk über das neue Universitätsgesetz befinden müssen. Ein Komitee aus Studenten, Gewerkschaften und Parteien hat das Referendum „gegen die schleichende Privatisierung“ der Uni eingereicht.

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Der neue GEW-Privatisierungsreport

Wie andere Bildungsbereiche sind auch die Hochschulen einem massiven Privatisierungsdruck ausgesetzt. Dabei geht es keineswegs nur um die Versuche zur Gründung neuer Privathochschulen, die teilweise kläglich scheitern. Viel ernster zu nehmen ist die Umstrukturierung der staatlichen Hochschulen selbst, die Schritt für Schritt dem Leitbild „unternehmerische Hochschule“ angepasst werden.
Die Ton angebenden Reformer in Bund und Ländern, im Wissenschaftsrat sowie im von der Bertelsmannstiftung und der Hochschulrektorenkonferenz gemeinsam getragenen Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) zielen auf eine Umwandlung von Hochschulen in Dienstleistungsunternehmen ab. Als Unternehmen haben die Hochschulen ihre Produkte – Forschungsleistungen sowie die Aus- und Weiterbildung von Studierenden – auf dem Markt an kaufkräftige Nachfrager abzusetzen: an zahlungskräftige Forschungsauftraggeber und Investoren, Stifter und Sponsoren – und an Studierende, die fürs Studieren zur Kasse gebeten werden und Gebühren entrichten müssen. Mehr bei der GEW und ihrem Privatisierungsreport 6: Schöne neue Hochschulwelt

USA: Abschaffung von Studiengebühren für Arme

Mit ihren neuen „Regelungen steuern die Universitäten [in den USA] auch gegen den Trend, dass aufgrund der aktuellen Finanzkrise der Anteil verhältnismäßig dummer Studenten aus reichen Familien zu stark ansteigt, weil sich das Kleinbürgertum die Studiengebühren nicht mehr leisten kann.“ Quelle: Stanford und Starnberg, telepolis

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