Apple goes Redwashing

Diverse Kampagnen für „saubere“ Elektronik (z.B. Greenpeace) bewegen die großen Markenkonzerne, sich über ihre Ökobilanz Gedanken zu machen (z.B. „The story behind Apple’s environmental footprint“). „Greenwashing“ lautete schnell der Vorwurf: Die ökologische Produktion sei nur vorgespiegelt in Hochglanzbroschüren und basiere auf schräg interpretierten Daten. Aber die Marken bleiben empfindlich, Imagebeschmutzung ist das schärfste Schwert der auf die Einflussmöglichkeiten konsumentensouveränen Handels orientierten bürgerlichen Konsumkritik. Die Empfindlichkeit verhält sich dabei proportional zum „Wert“ der Marke im Bewußtsein der (potentiellen) Kunden. Da ist Apple eindeutig spitze. Dabei bisher nebensächlich: Die Grenzen zwischen der Kritik der menschlichen Naturverhältnisse im weitesten Sinne und den Kämpfen um menschlichere Arbeitsverhältnisse sind fließend. In jeder Ökokritik schwingt soziale Kritik mit. Das hat jetzt offensichtlich auch die imagebeschmutzungsempfindliche Marke Apple erkannt und eröffnet ein neues Kapitel der Politurarbeit am eigenen Image: „Supplier Responsibility at Apple“. Weiterlesen

App War: Closed vs. Open

Eine App-Manie grassiert in der Welt der Smartphone- und Tabloid-HalterInnen, vgl. pars pro toto eine markt- und konsumverherrlichende Lobeshymne auf Apps in der FAZ. Obwohl App („Application“: wörtlich Anwendung) im Zusammenhang mit Computer im Grunde einfach nur „Programm“ heißt, bezeichnet der allgemeine Sprachgebrauch damit mittlerweile im engeren Sinne Programme für moderne Smartphones und Tablet-Computer. Diese müssen über einen in das Betriebssystem integrierten Onlineshop bezogen werden. Zu diesen Onlineshops zählen u. a. App Store von Apple, Windows Phone Marketplace von Microsoft, Android Market von Google, Nokias Ovi Store, AppWorld von RIM für die Blackberry-Geräte sowie PlayNow von Sony Ericsson oder Samsung Apps. Apps sind also geräte-spezifisch und machen auf unterschiedlichen Ebenen Freischaltung nötig (z.B. nach Kauf oder Registrierung). Nur wenige App-Store-Betreiber (in erster Linie Apple und Google) dominieren Angebot und Markt und kontrollieren die Art und Weise, wohin sich das Geschäftsmodell entwickelt und wie sich Entwickler und Nutzer aufeinander beziehen. Weiterlesen bei Mehring1

Apple iOS vs. Open Source

Mit dem freien Media-Player VLC hat Apple nun das zweite prominente Open-Source-Programm aus seinem Software-Verkaufsportal „App Store“ verbannt und so einen Lizenzkonflikt gelöst: GPL-Programme dürfen nunmal nicht über den App Store verkauft und eigentlich nicht einmal auf iPhone und iPad portiert werden. Das liegt daran, dass sich die beiden Lizenzen an entscheidender Stelle unvereinbar widersprechen und weder die Free Software Foundation (um eine private Aneignung von GPL-Software zu verhindern) noch Apple (um ihre Umsatzquelle AppStore zum Software-Erwerb unumgänglich zu machen) werden sich in dieser Frage bewegen. Nachdem Apple einst im Falle seines Computer-Betriebssystems OS X mit der strategischen Öffnung hin zu Linux auf die Kompatibilität mit Freier Software gesetzt hat, meint der Konzern nun im Falle seines Tablet- und Telefon-Betriebssystems iOS offensichtlich, durch die Abschottung der beiden Welten seine Interessen besser durchsetzen zu können. Mehr lesen

Spaßbremse Apple

In einem Gerichtsverfahren gelang es dem amerikanischen Unternehmen Apple im dritten Anlauf die deutsche Firma koziol dazu zu bewegen, einen Eierbecher, der unter dem Namen „eiPott“ vertrieben wurde umzubenennen. Das Gericht begründete das Urteil damit, dass man den Eierbecher eventuell mit Apples iPod verwechseln könnte. Quelle: gulli.com

Wlan-Kartographie: Wem gehören die Positionsdaten?

Google musste anläßlich der Affäre um aus vorbeifahrenden Google-Streetview-Aufnahmefahrzeugen heraus gescannte Wlans, Emails und Passwörter schon nachsitzen. Auch die gemeinnützige und großteils staatlich finanzierte Fraunhofer-Gesellschaft kartiert Wlans. Jetzt kam raus: Schon jahrelang hat Apple Millionen iPhones und Notebooks weltweit als W-Lan- und Mobilfunkmasten-Scanner benutzt – ohne seine Kunden zu informieren. Positionsdaten werden abgegriffen, unter anderem für lokalisierte Anzeigen. Erst auf Druck macht der Konzern die Praxis jetzt öffentlich. Mehr lesen