weltweit schlechte arbeitsbedingungen

trombone65 CC BY-ND 2.0
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Trotz wirtschaftlichen Wachstums nimmt die Zahl sozial ungesicherter Beschäftigungsverhältnisse nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) weltweit weiter zu. Drei Viertel aller Arbeitnehmer haben demnach keine ausreichend sozial abgesicherte Vollzeitstelle mit festem Vertrag und sicherem Gehalt. […] Insgesamt nahm laut ILO die Zahl der Arbeitslosen seit dem Ausbruch der Wirtschaftskrise 2008 bis heute um 30 Millionen auf 201 Millionen zu. Als Reaktion darauf hätten einige Regierungen  – vor allem in Europa – den Arbeitnehmerschutz verringert, um für Unternehmen Anreize zur Einstellung von Personal zu schaffen.

Die ILO geht davon aus, dass sich solche Maßnahmen längerfristig eher kontraproduktiv auf Beschäftigung und Erwerbsbeteiligung auswirken. (Berliner Zeitung: Zahl unsicherer Jobs steigt weltweit, 20.5.2015)

In dem Bericht ist auch zu lesen, dass weltweit die Ungleichheit der Einkommensverhältnisse zwischen fest angestellten und mehrheitlich prekär Beschäftigten wächst. Insgesamt haben davon nur die Hälfte einen Zugang zu einer Alterversorgung (vgl. International Labour Organisation). Ein weiteres Ergebnis zeigt, dass nicht nur Arbeitsverhältnisse global betrachtet werden, sondern auch Arbeitskämpfe eine globale Perspektive haben müssen.

Der Bericht untersucht zudem die wachsende Bedeutung der globalen Lieferketten für die Beschäftigungs- und Einkommensmuster heutiger Arbeitsmärkte.
453 Millionen Menschen sind weltweit in 40 Ländern (dies sind zwei Drittel des globalisierten Arbeitsmarktes) in globalen Lieferketten beschäftigt (verglichen mit 296 Millionen im Jahr 1995). Diese Menschen produzieren Waren und Dienstleistungen, die in anderen Ländern konsumiert oder weiterverarbeitet werden. Ihr Anteil beträgt 20,6 Prozent der gesamten Beschäftigung in den untersuchten Ländern (verglichen mit 16,4 Prozent im Jahr 1995). In Taiwan (China) hängt die Hälfte aller Arbeitsplätze von globalen Lieferketten ab, gefolgt von Südkorea und der Europäischen Union, in der einer von drei Beschäftigten einen Arbeitsplatz verbunden mit globalen Lieferketten einnimmt. (World Employment and Social Outlook 2015 – The Changing Nature of Jobs, ILO)

 

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