Rügen will „Rasenden Roland“ zurückkaufen

Rasender RolandNach jahrelangen Querelen mit Privatbesitzern will der Landkreis Rügen die Kleinbahn „Rasender Roland“ zurückkaufen. Landrätin Kerstin Kassner (Linke) sagte am Mittwoch, der Kreis wolle das gesamte Anlagevermögen mit Dampfloks, Wagen und Schienensystem erwerben, wenn der Vertrag mit dem derzeitigen Eigentümer Ende 2007 ausgelaufen sei. „Mit dem Rückkauf wollen wir wieder mehr Einfluss auf die Kleinbahn haben“, sagte Kassner. Das Land Mecklenburg-Vorpommern übernehme die Kaufsumme. Die Kosten werden nach Angaben des Schweriner Verkehrsministeriums bei rund 1,7 Millionen Euro liegen.

Kassner: Große Investitionen seit Privatisierung
Der Landkreis Rügen hatte die Traditionsbahn 1996 für den „symbolischen Preis“ von einer D-Mark verkauft. Seitdem kam es immer wieder zu Problemen mit den wechselnden Besitzern des „Rasenden Rolands“. Zeitweise stand die Bahn still, eine Insolvenz drohte. Einer der Vorbesitzer soll sogar öffentliche Gelder in Höhe von einer halben Million Euro zweckentfremdet haben. Kassner rechtfertigte den nun anstehenden Kaufpreis mit den große Summen, die seit der Privatisierung in die Bahn investiert worden seien. Die Bäderbahn verkehrt seit 1896 auf Rügen zwischen den Inselorten Putbus und Göhren. Das Schienennetz ist 24 Kilometer lang und hat eine Spurweite von 750 Millimetern. Die Fahrten mit der Dampflok zählen zu den touristischen Attraktionen auf der Insel: Rund 400.000 Passagiere befördert die Bahn pro Jahr.

NDR, 7.11.2007

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