Fight Fire With Fire

Mit Softwarepatenten gegen das Patent-Regime: Das Open Invention Network (OIN) ist ein Industrieverbund, das Softwarepatente erwirbt und diese jedem Unternehmen sowie jeder Privatperson frei zur Verfügung stellt, welche sich bereit erklären, keine Patentansprüche gegen das freie und quelloffene Betriebssystem GNU/Linux, noch gegen irgendwelche andere Software, welche mit Linux in Verbindung steht, geltend zu machen. Interessant ist die Definition von Linux, die OIN ihrer Politik zugrunde legen.

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Kampagne gegen: „Restricted Boot“ by Windoof

Die Free Software Foundation (FSF) startet eine Kampagne gegen die Funktion des Secure Boot. Eine Zertifizierung für Windows 8 setzt Secure Boot zwingend voraus. Die FSF befürchtet, dass es dadurch nur noch möglich sein wird, Windows zu starten, jedoch kein freies Betriebssystem. In bekannter Wortspielmanier nennt die FSF die Funktion entsprechend „Restricted Boot“ – beschränktes Starten, statt sicheres Starten.

App War: Closed vs. Open

Eine App-Manie grassiert in der Welt der Smartphone- und Tabloid-HalterInnen, vgl. pars pro toto eine markt- und konsumverherrlichende Lobeshymne auf Apps in der FAZ. Obwohl App („Application“: wörtlich Anwendung) im Zusammenhang mit Computer im Grunde einfach nur „Programm“ heißt, bezeichnet der allgemeine Sprachgebrauch damit mittlerweile im engeren Sinne Programme für moderne Smartphones und Tablet-Computer. Diese müssen über einen in das Betriebssystem integrierten Onlineshop bezogen werden. Zu diesen Onlineshops zählen u. a. App Store von Apple, Windows Phone Marketplace von Microsoft, Android Market von Google, Nokias Ovi Store, AppWorld von RIM für die Blackberry-Geräte sowie PlayNow von Sony Ericsson oder Samsung Apps. Apps sind also geräte-spezifisch und machen auf unterschiedlichen Ebenen Freischaltung nötig (z.B. nach Kauf oder Registrierung). Nur wenige App-Store-Betreiber (in erster Linie Apple und Google) dominieren Angebot und Markt und kontrollieren die Art und Weise, wohin sich das Geschäftsmodell entwickelt und wie sich Entwickler und Nutzer aufeinander beziehen. Weiterlesen bei Mehring1

Erfahrungen mit Linux in deutschen Behörden

Heise berichtet, wie das Auswärtige Amt mit Linux baden gegangen ist – und warum die Rückmigration auf Windows nichts über die Eignung von freier Software für Behörden-Desktops aussagt. Die Erfahrungen in München sind noch nicht so negativ. Dort ist der Umstellungsprozess noch im Gange. Golem.de titelt daher pointiert: Bayern schlagen Berliner mit Linux-Migration.

grün, offen, effizient

Das große Unternehmen sich mit grüner Imagefarbe anstreichen, passiert seit geraumer Zeit recht häufig. Auch Facebook hat nun mit Unterstützung vom Open Compute Projekt sein Rechenzentrum nach ökologischen Kriterien optimiert. Das Web-Unternehmen lässt sich dazu gleich noch einen gemeinnützigen Anstrich verpassen: die Einsparungserkenntnisse werden unter einer Open Source Lizenz öffentlich gemacht, „to collaborate with the entire industry“… Selbstverständlich ist dass das Ganze auch ökonomisch effizient.

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Myst: Jetzt unter der GPL als Online-Rollenspiel

Den RollenspielerInnen unter uns ist Myst noch als Meilenstein der Spielegeschichte und als faszinierender Zeiträuber in Erinnerung. Der Source-Code des Onlinespiels Myst Online: Uru Live ist jetzt weitgehend unter der GPLv3 veröffentlicht worden. Darunter befindet sich der Source-Code für die Clientsoftware und der für das Entwickler-Plugin für 3D Studio Max. Mehr lesen

Microsoft agitiert gegen Freie Software

Heise kommentiert: Die Möglichkeit eines Forks – einer Abspaltung und unabhängigen Weiterenwicklung eines Open-Source-Projektes – gilt als Risiko freier Software, ist aber tatsächlich ein entscheidender Vorteil: Projekte stehen und fallen nicht mit ihrem Gründer oder dem Markenrechtsinhaber, sondern können im Ökosystem der freien Software weiter gedeihen. Die ganze Geschichte ist erzählt auf Keimform.

Jetzt wieder: Unfreie Software für unfreie Arbeitsplätze

Während einerseits dem Bundestag zum Thema Internet kaum was anderes einfällt als Urheberrechtsnovelle und andererseits das Neue Deutschland in den Internet-Commons schon eine neue Produktionsweise und den Commonismus morgenleuchten sieht, läßt sich das Auswärtige Amt von McKinsey beraten und beschließt darauf hin ersteinmal wieder den Ausstieg aus Linux. Die IT-Abteilung im Auswärtigen Amt beklagt, dass kein anderes Ressort dem Ansatz des Außenministeriums gefolgt sei. Zudem sei „ein übergreifendes Projekt zur Entwicklung eines Open Source Bundesclients“ im Sommer 2010 vom Bundesministerium des Inneren (BMI) eingestellt worden, heißt es im AA-Memorandum. Mehr lesen

Freiheit durch Dezentralität

Die Bedeutung der sozialen Netzwerke im Internet für die Revolutionen in der arabischen Welt konnte in den vergangenen Wochen jeder mitverfolgen. Allerdings auch die teilweise erfolgreichen Versuche, die tendenziell zentralisierten Serverdienste hinter diesen Netzwerken aus aufstandsbekämpfungstechnischen Gründen abzuschalten. Daher haben jetzt wieder Ansätze Konjunktur, die jedem einen freien, unzensierten und uneingeschränkten Zugang zum Internet und zu sozialen Netzwerken verschaffen wollen. Dieses Ziel hat sich die Freedom Box Foundation gesetzt. Sie will Software für sogenannte Freedom Boxes entwickeln: Kleine private Server, die das Netz wieder dezentralisieren sollen. Die Freedom Boxes sollen nicht nur für einen unzensierten und freien Zugang zum Internet sorgen, sondern auch die entsprechenden dezentralen sozialen Netzwerke liefern, um Nutzern uneingeschränkte Kommunikationsmöglichkeiten zu bieten. Dazu sollen Projekte wie z.B. die freie Facebook-Alternative Diaspora dienen. Mehr lesen

Händitelefonate verschlüsseln für alle!

Seit den Millioneninvestitionen in abhörsichere Handtelefone für die Kanzlerin und ihre Schergen („Merkelphon“) ist die Idee verschlüsselter Händigespräche virulent. „Mittelfristig müssen Anbieter von Gesprächsverschlüsselung vermutlich auf VoIP umstellen, weil die bisher für die Übertragung der Daten genutzte CSD-Technik des GSM-Netzes vom Aussterben bedroht ist. So war aus Kreisen der Kryptofirmen zu hören, dass weder Netzbetreiber noch Gerätehersteller ein Interesse an diesem schmalbandigen Verfahren hätten“, so heise.de. Zur Verschlüsselung von VoIP gibts schon Zfone, zwar nicht ganz freie Software, aber – ähnlich wie PGP (im Gegensatz zu GnuPG) – quelloffen und damit vergleichbar sicher. Sichere Software macht besonders Sinn, wenn auch das Betriebssystem und am besten die Hardware keine düsteren Ecken mit sich bringen. Das Linux-Smartphone-Projekt Openmoko macht da immer wieder Hoffnung: golem.de berichtet, dass die deutsche Firma Golden Delicious das GTA04 baut, die 4. Generation des Geräts mit Open-Source-Hardware, für das als Betriebssystem die Linux-Varianten Debian sowie neue Versionen der Distribution Qtmoko, die aus den Distributionen Debian und Qtopia besteht, zur Verfügung stehen. Jetzt nur noch den Standard anpassen und die Linux-Smartphones zum Kryptophon von unten.

Freie Kooperation durch GPL

Wäre FFmpeg, eine freie Multimedia-Bibliothek, nicht Open Source, sondern ein kommerzielles Produkt eines Software- und Systemhauses, wäre das Projekt vielleicht am Ende. Denn auch in Unternehmen kommt es vor, dass Mitarbeiter mit ihrem Chef unzufrieden sind – wie gerade einige Entwickler bei FFmpeg. Allerdings bleibt in der privateigentumsbasierten Produktion dann nur die Kündigung. Wenn so mehrere tragende Säulen einer Entwicklung abspringen, ist unter Umständen die Existenz eines ganzen Projekts gefährdet. In der Open-Source-Welt hingegen kann der frustrierte Entwickler das Projekt einfach mitnehmen und einen sogenannten Fork gründen. Und wenn genug andere Entwickler mitkommen, kann der Fork das ursprüngliche Projekt sogar ersetzen. Das FFmpeg-Projekt wird daher auf jeden Fall weiterexistieren: Ob das Original, der De-facto-Fork oder alle beide, ist momentan noch nicht abzuschätzen. Sicher ist jedoch, dass den Benutzern eine der wichtigsten Multimediabibliotheken erhalten bleibt. Und dass auf der Basis der GPL ganz reale Beispiele „freier Kooperation“ (Christoph Spehr) möglich sind. Mehr lesen

Apple iOS vs. Open Source

Mit dem freien Media-Player VLC hat Apple nun das zweite prominente Open-Source-Programm aus seinem Software-Verkaufsportal „App Store“ verbannt und so einen Lizenzkonflikt gelöst: GPL-Programme dürfen nunmal nicht über den App Store verkauft und eigentlich nicht einmal auf iPhone und iPad portiert werden. Das liegt daran, dass sich die beiden Lizenzen an entscheidender Stelle unvereinbar widersprechen und weder die Free Software Foundation (um eine private Aneignung von GPL-Software zu verhindern) noch Apple (um ihre Umsatzquelle AppStore zum Software-Erwerb unumgänglich zu machen) werden sich in dieser Frage bewegen. Nachdem Apple einst im Falle seines Computer-Betriebssystems OS X mit der strategischen Öffnung hin zu Linux auf die Kompatibilität mit Freier Software gesetzt hat, meint der Konzern nun im Falle seines Tablet- und Telefon-Betriebssystems iOS offensichtlich, durch die Abschottung der beiden Welten seine Interessen besser durchsetzen zu können. Mehr lesen