Geiz ist nicht geil, sondern tödlich

Il gioco dei nasini
foto cc: Conanil

Zum wiederholten Male starben Nährer_innen in einer Textilfabrik in einem Feuer. Im September war im ND von über 300 Toten in Pakistan berichtet worden. Hier wurde für die deutsche Firma KIK produziert. Am Wochenende brannte es in einer Fabrik in Bangladesch. Es gab mindestens 120 Tote. Produziert wurde hier u.a für C&A.

In Pakistan waren die Fluchtwege mit Stoffballen zugestellt und die Menschen konnten nicht aus dem Gebäude fliehen.

«Die Probleme gibt es in Pakistan ebenso wie in Bangladesch, Sri Lanka und anderen Ländern.« Im letzten Jahr besuchte er mit Betriebsräten von H&M, Zara und Real legale wie illegale Fabriken in Bangladesch. »Die Sicherheitsstandards waren oft unterirdisch«, sagt der Gewerkschafter. (ND 19.9.2012)

Auch in Bangladesch waren die Fluchtwege versperrt. Zeit-online schreibt:

Trotzdem waren in dem siebenstöckigen Betonbau offenbar Fluchttreppen versperrt. Mehr als 200 Menschen verletzten sich, als sie dem Feuer durch die Fenster entkommen wollten. Ferner stellt sich die Frage, warum überhaupt in der Nacht zum Sonntag mehr als 1.000 Beschäftigte in der Fabrik tätig waren.

Im ND ist heute von Brandstiftung zu lesen und:

Ver.di forderte den Textilkonzern C&A, für den in der Fabrik Pullover produziert wurden, auf, einem internationalen Brandschutzabkommen beizutreten. Dieses hatte der US-Textilriese PVH im März initiiert, will es aber nur in Kraft setzen, wenn sich mindestens drei europäische Bekleidungskonzerne beteiligen. Johann Rösch, Textileinzelhandelsexperte bei ver.di, sagte, das Sterben müsse endlich gestoppt werden. Die Kampagne für Saubere Kleidung in Deutschland und Österreich, medico international und die Menschenrechtsorganisation ECCHR forderten einen Wandel im Verhältnis der deutschen Auftraggeber zu Unternehmen, die Arbeitsschutzbedingungen nicht einhalten. »Dass es in so kurzem Abstand zu zwei Unglücken kommt, ist kein Zufall«, so Thomas Seibert von medico international.

Zeit-online schreibt weiter, dass vor allem zwei Gründe für die miesen Arbeitsbedingungen zu nennen sind. In der BRD müsse es billig sein und der_die Verbraucher_in kaufe ohne nachzudenken. Ein T-Shirt für maximal 10 Euro ist im profitorientierten Handel nur unter mörderischer Ausbeutung von menschlicher Arbeitskraft zu haben. Der zweite Grund seien die Konzerne, die sich wenig um die Arbeitsbedingungen bei den Produzent_innen kümmern.

Im ND ist heute zu lesen, dass Arbeiter_innen in Bangladesch für bessere Arbeitsbedingungen protestieren. Der Druck der Konsument_innen kann diesen Protest unterstützen, wenn er keine Einzelentscheidung bleibt, sondern organisiert ist. Beispielsweise im großen Stile fair trade Klamotten kaufen: www.fair-trade-kleidung.com oder korrekte-klamotten.de

Hinterlasse eine Antwort