Agrosprit macht Hunger

Energiepflanzen verdrängen in Guatemala Nahrungsmittel

Immer mehr Unternehmen sichern sich Land in Guatemala, um auf diesem Ölpalmen und Zuckerrohr anzubauen und somit von dem weltweit steigenden Bedarf an Agrosprit zu profitieren. Doch das Umweltbewusstsein der Einen ist das Leid der Anderen. Denn auf dem Land leben indigene Gruppen. Anstelle von Selbstversorgung stehen nun Landraub, Tagelohn und Hunger auf dem Tagesplan. Auf Landbesetzungen wird mit Schüssen geantwortet.

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grün, offen, effizient

Das große Unternehmen sich mit grüner Imagefarbe anstreichen, passiert seit geraumer Zeit recht häufig. Auch Facebook hat nun mit Unterstützung vom Open Compute Projekt sein Rechenzentrum nach ökologischen Kriterien optimiert. Das Web-Unternehmen lässt sich dazu gleich noch einen gemeinnützigen Anstrich verpassen: die Einsparungserkenntnisse werden unter einer Open Source Lizenz öffentlich gemacht, „to collaborate with the entire industry“… Selbstverständlich ist dass das Ganze auch ökonomisch effizient.

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Studieren für Geld – britische Bildungspolitik im Reformsog

Der folgende Artikel ist der Le Monde diplomatique entnommen und fasst die Debatten und die Kämpfe um die britische  Hochschulpolitik sehr gut zusammen. In diesem Zusammenhang sei auch erneut auf den Reader „Fight back“ verwiesen, der ebenfalls die Kämpfe gegen die Studiengebühren zum Thema hat.

von David Nowell-Smith, aus: Le Monde diplomatique Nr. 9442 vom 11.3.2011

 

Während die anderen Studenten mit ihren Familien beim Weihnachtsbraten saßen, verbrachte Julian Howard mit fünf Kommilitonen die Feiertage in einem ungeheizten Sitzungszimmer des Senats der Universität Kent. Seit das britische Unterhaus am 9. Dezember 2010 beschlossen hat, die Studiengebühren zu erhöhen, hielten die Studenten das Gebäude besetzt. Bis zu 9.000 Pfund Sterling (etwa 10.500 Euro) (1) können die britischen Universitäten zukünftig für ein Studienjahr verlangen.

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Den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf

Erlöser-Kathedrale in KaliningradGlaubt man dem Historiker Bert Hoppe, steht Russland gerade die größte Privatisierungswelle seit den 1990er Jahren bevor. Profiteur ist dabei die orthodoxe Kirche, zu deren Vorteil ein neues Gesetz die Rückgabe einst sozialisierter Sakralbauten regelt – besonders absurd im Kaliningrader Gebiet, da sie Gebäude beansprucht, die ihr nie gehörten. Auch die Kaliningrader Intelligenzia äußert ihre Bedenken in einem offenen Brief.

Wärmstens zu empfehlen: Ausstellung zu Dimensionen von sozialer Re/Produktion im Neolibrealismus

Elzbieta Jablonska, aus: Supermatka/Supermother (Superman), Fotografie, 2002

Vom 26. Februar bis zum 25. April ist im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien (Berlin) die Ausstellung „Beyond Re/Production: MOTHERING, Dimensionen der sozialen Reproduktion im Neoliberalismus“ zu sehen. Das Projekt von Felicita Reuschling, u.a. in Zusammenarbeit mit dem Gunda-Werner-Institut, beschäftigt sich mit geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung im Bereich sozialen Reproduktion, Pflege- und Sorgearbeit; reflektiert wird mit feministischer Brille die Rollen von Frauen zwischen Kindern, Beruf, neoliberalen Verwertbarkeitsidealen sowie Arbeitsmigration und den damit zusammenhängenden konkreten Arbeitskämpfen. Im Rahmen der Ausstellung findet am 20. April ein (letzter) interessanter Vortrag von Sarah Speck zum Thema „Reproduktion von Mütterlichkeit“ statt. Die Ausstellung schließt in fünf Tagen, wer sie noch nicht gesehen hat sollte sich (bei Interesse) sputen… Mehr lesen

Bundesdeutsche Banken und Unternehmen im Griechenland-Business

dead greek fishBekanntlich mündete die Bankenkrise weithin in eine Explosion der Staatsverschuldung, die drei Aspekte hat: die Banken wurden weltweit breitflächig, in vielfacher Milliardenhöhe vom Staat alimentiert, die  daraus entstehende neue Staatsverschuldung (bei den Banken) bringt einen ordentlichen Zinssegen über die Banken und zum Abbau der Staatsverschuldung wird öffentliches Eigentum privatisiert – übrigens ein Vorgang, an dessen Arrangement die Banken nochmals ordentlich verdienen.

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Ein Reader zu den Studierenden-Protesten in Großbritannien

Die Wut und die Entschlossenheit der Studierendenproteste in Großbritannien in den letzten Monaten hat wohl entscheidend dazu beigetragen, den politische Raum für eine breite Bewegung gegen die Sparmaßnahmen der dortigen konservativ-liberalen Regierung zu öffnen. Bereits im Februar ist nun ein Reader online (ab Anfang April auch im Buchhandel erhältlich), der diesen heißen Herbst wie ich finde sehr eindrucksvoll nachzeichnet. Fight Back! A Reader on the Winter of Protest.

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isw-Frühjahrsgutachten

Jedes Frühjahr legt das isw Fakten und Argumente zur wirtschaftlichen und sozialen Lage vor. In diesem Jahr zum ersten Mal nicht nur zur Lage in Deutschland, sondern auch in der EU und speziell in der Eurozone. 17 Schwerpunkte – von Sozialprodukt/Wachstum über Gewinne/Profite und Arbeitslosigkeit/Beschäftigung bis zu Gesundheit/Krankenversicherung – werden für Deutschland und dann im europäischen Vergleich untersucht. Mehr lesen

Myst: Jetzt unter der GPL als Online-Rollenspiel

Den RollenspielerInnen unter uns ist Myst noch als Meilenstein der Spielegeschichte und als faszinierender Zeiträuber in Erinnerung. Der Source-Code des Onlinespiels Myst Online: Uru Live ist jetzt weitgehend unter der GPLv3 veröffentlicht worden. Darunter befindet sich der Source-Code für die Clientsoftware und der für das Entwickler-Plugin für 3D Studio Max. Mehr lesen

Denk mal!

Denkmale haben außer der Eigenschaft, daß man nicht weiß, ob man Denkmale oder Denkmäler sagen soll, noch allerhand Eigenheiten. Die wichtigste davon ist ein wenig widerspruchsvoll; das Auffallendste an Denkmälern ist nämlich, daß man sie nicht bemerkt. Es gibt nichts auf der Welt, was so unsichtbar wäre wie Denkmäler. Sie werden doch zweifellos aufgestellt, um gesehen zu werden, ja geradezu, um die Aufmerksamkeit zu erregen; aber gleichzeitig sind sie durch irgend etwas gegen Aufmerksamkeit imprägniert, und diese rinnt Wassertropfen-auf-Oelbezug-artig an ihnen ab, ohne auch nur einen Augenblick stehenzubleiben.

Dies stellte der Schriftsteller Robert Musil in seinem Nachlaß zu Lebzeiten mit bemerkenswerter Klarsicht fest. Und weiter:

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Internationale Aktionstage für Saatgut-Souveränität

– gegen die neue Saatgut-Gesetzgebung der EU. Am 17. und 18. April 2011 in Brüssel

Für die Vielfalt des Saatgutes in den Händen von BäuerInnen und GärtnerInnen setzen sich in Europa zehntausende Menschen ein. Sie wollen damit die Grundlage der Ernährung bewahren. Dagegen steht die Saatgutindustrie. Sie will letztendlich weltweit die Kontrolle über das Saatgut ausüben. Gentechnik, Patente auf Pflanzen und Tiere sowie die Einführung von Nachbaugebühren haben den Menschen die Augen dafür geöffnet. Dazu kommen die Terminatortechnologie, die die Fruchtbarkeit von Samen zerstören soll, und Verbote bäuerlicher Sorten.

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