Selbstorganisierte Krankenversicherung

Artabana ist ein zu den gesetzlichen und privaten Krankenkassen alternatives Gesundheitsvorsorge- und Nothilfekonzept, das der Anthroposophie nahe steht und in Deutschland seit 1999 und der Schweiz seit 1987 existiert. Es versteht sich als Gesundheitseinrichtung auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene, wobei sich etwa 5 bis 30 Menschen zu einer Solidargemeinschaft zusammenschließen. Grundlage bilden Selbstverantwortung und Solidarität – nicht, wie üblich, einklagbare Rechtsansprüche. Die Beiträge der einzelnen Mitglieder werden nach ihren wirtschaftlichen Möglichkeiten selbst festgelegt und teilweise an einen lokalen Solidarfonds sowie einen überregionalen Notfallfonds abgeführt. Im Behandlungsfall sind Artabana-Mitglieder dann Selbstzahler. Sie können Honorare mit Therapeuten, Kliniken oder Sanatorien frei verhandeln, bekommen eine ordentliche Rechnung und können somit Abrechnungsbetrug vorbeugen. Viele Mitglieder der lokalen Gemeinschaften sind selbst im Gesundheitsbereich tätig und bieten solidarische Behandlungen innerhalb der Gemeinschaft an. Die finanziellen Leistungen sind nicht einklagbar oder garantiert. Allerdings gibt es bisher keine Berichte über finanzielle Nöte oder Versorgungsengpässe. Ein Vorteil besteht darin, dass keine keine prinzipiellen Einschränkungen hinsichtlich der wählbaren Vorsorge- oder Therapiemethoden bestehen. Insbesondere können auf diese Weise alternative Heilmethoden finanziert werden, die aufgrund fehlender wissenschaftlicher Wirksamkeitsnachweise nicht von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen erstattet werden dürfen. Die Anerkennung von Artabana als Krankenversicherung gemäß Versicherungspflicht war umstritten. Mehr lesen