Wachsende Müllberge, steigender Meeresspiegel, vergiftete Böden, Kriege um Ressourcen, tote ArbeiterInnen in Fabriken und Bergwerken: Produktion, Transport, Bewerbung, Vertrieb und Entsorgung unserer täglich konsumierten Güter und Dienstleistungen haben schwerwiegende Folgen. Gegenwehr scheint aussichtslos. Denn die Welt wirkt unendlich komplex und die Möglichkeit, politisch Einfluss auszuüben, frustrierend begrenzt. Da erscheint «ethischer Konsum» eine naheliegende Option. Weiterlesen
Die Geschichte der Landenteignung, – aneignung und Neuverteilung für die landwirtschaftliche Nutzung geht länger zurück als bis zur Bodenreform, die 1945 im Rahmen des Potsdamer Abkommens beschlossen wurde. Und sie ist damit lange nicht zu Gunsten der Landarbeiter_innen entschieden worden.
Im September/Oktober 1945 fand in der damaligen SBZ die Bodenreform statt, auch in Thüringen. Enteignungen von Gütern über 100 Hektar. Was hat das gebracht?
Schon mal versucht entspannt mit Sonnenenergie und den Rücken schonend Unkraut zu jäten? Solar powered Lazy Weeder wäre eine Lösung. Schon mal überlegt, wie es auch ohne Geld und Zugang zu Kohle warm werden könnte und das Süppchen heiß? Forest biochar rocket stove wäre eine Lösung. Schon mal geärgert, wenn wieder der Daumen zwischen Hammer und Nagel war? Nail holder with peg wäre eine Lösung. Schon mal das Problem gehabt, den Acker nicht bearbeiten zu können, weil das Pferd schon jemand anderes zum Ausritt geholt hat? culticycle wäre eine Lösung. Schon mal gestaunt, dass die Karotten immer so sauber sind, wenn man die im Laden kauft? Low cost pedalpower rootwasher wäre eine Lösung.
Was das alles ist? Farm Hack.
We are a worldwide community of farmers that build and modify our own tools. We share our hacks online and at meet ups because we become better farmers when we work together.(http://farmhack.org/app/)
Die Idee ist, sich frei zu machen von Landwirtschaftskonzernen und zwar nicht nur auf der Ebene des Saatgutes, sondern auch auf der der sonstigen Produktionsmittel, die es braucht, um aus Saatgut Pflanzen zu ziehen. Die Umsetzung ist sich zu organisieren, das eigene Wissen mit anderen zu teilen und sich gemeinsam die Produktionsmittel wieder anzueignen.
Es lohnt sich die Fragen nach Herkunft, Produktionsbedingungen, Sorte, Saatgut und Eigentumsverhältnisse der bspw. Zuccini, die gerade auf dem Teller zum verspeisen liegt, immer mal durchzugehen. Es gibt viele gute Ansätze, Ideen und Praxen, um kleinbäuerliche Landwirtschaft zu erhalten, zu fördern und eine Ernährungssouveränität zu erstreiten. Leider wird jedoch zu selten um grundsätzliche gesellschaftliche kapitalistische Strukturen, wie Eigentums- und Reichtumsverteilung und Arbeitsbedingungen gestritten.
Vor kurzem hat die Konferenz SaatmachtSatt in Berlin stattgefunden. Ich besuchte zwei Workshops. Der eine beschäftigte sich mit der Frage, inwieweit der Zugang zu Saatgut und freie Nutzung und Züchtung von Saatgut mit einer open source License versehen werden kann. Die Initiative für Open Source Seeds hat ein Label für Saatgut erarbeitet, mit dem kleine Saatgutunternehmen in den USA ihr Saatgut versehen.
Menschen, die in der Landwirtschaft arbeiten, versorgen die Menschen, die in der Stadt leben – so war es meistens. Um das Verhältnis zwischen Konsument*innen und Produzent*innen weniger entfremdet und abstrakt zu gestalten, gibt es ein neues Konzept: Die Ackerrendite.